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Stadtkultur audiovisuell erforschen: Hofgartenwiese Bonn

Heute wird ein Tortenstück der Bonner Stadtkultur auf der Hofgartenwiese gefeiert. Unter dem Motto „Forever Uni Bonn — 20 Jahre Unifest“ veranstaltet die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn im Anschluss an das diesjährige Unifest sein 20-jähriges Jubiläum. Ehemalige Absolventinnen wie ich wurden dieses Mal eingeladen, an den Festivitäten teilzunehmen. Hier auf der Hofgartenwiese habe ich 2008 im Talar meine Schmuckurkunde vom damaligen Dekan der Philosophischen Fakultät erhalten.

Hofgartenwiese: ein sozialer Mikrokosmos

Rund ein Jahr später rollte mutige Studierende gemeinsam mit uns Dozentinnen einen 19 Meter langen roten Teppich vor dem Hauptgebäude aus. Warum? Unser horrendes Ziel war die visuelle Erforschung des kulturellen Treibens, wenn ein rot gefärbtes Stück Teppichstoff das soziale Leben kurzfristig in Form eines Flashmobs inklusive Staraufgebot (mein Kommilitone Comedian Sebstian Pufpaff agierte direkt am Teppich als Anheiizer, ein Student spielte den Star auf dem Teppich). Wer mehr über dieses außergewöhnliche Forschungsprojekt erfahren möchte, darf gerne in einem dieser Blogbeiträge weiterlesen:

Die Bonner Hofgartenwiese wird nicht umsonst als sozialer Mikrokosmos bezeichnet. Hier finden diverse soziale Interaktionen in der Öffentlichkeit und im Verbogenen ab. Dieser Ort ist eine Art Spiegel von Stadtkultur(en) mitten in der Innenstadt. Je nach Tageszeit und Jahreszeit wird der Raum immer wieder aufs Neue geteilt und verschmolzen. Interaktion pur, teils offensichtlich durch bauliche Maßnahmen begrenzt und dann doch wieder unsichtbar geteilt durch menschliches Handeln. Nicht zu vergessen und hier nur am Rande erwähnt: Die Pflanzenwelt des Hofgarten Bonn gestaltet diesen sozialen Raum auf ihre ganz eigene Art und Weise: Bäume, Wiesen, gartenbaulich installierte „wilde“ Blumenbeete. Das Unscheinbare schafft räumliche Verhältnisse und beeinflusst unser Handeln, ohne das wir diese Beeinflussungen bewusst wahrnehmen. Aber nun zurück zur Hofgartenwiese Bonn.

Technische Ausstattung für audiovisuelle Forschung im Alltag

Ausgestattet mit meinem Smartphone SAMSUNG A15 erkunde ich die Festivität des Unifestes. Grenzen (und Möglichkeiten) werden mir nicht nur durch die mir verfügbare Technik gesetzt. Soziales Leben unter Datenschutzbedingungen zu erforschen ist kein Selbstläufer. So verbietet es sich mir selbstverständlich, Menschen ohne ausdrückliche Erlaubnis zu fotografieren. Aufgrund dieser juristischen Basis ist die Reflexion über das eigene audiovisuelle Handeln unverzichtbar und Interpretationsgrundlage für wissenschaftliche Schlussfolgerungen. So weit soll es während meines heutigen Besuchs auf dem Unifest 2025 jedoch nicht gehen. Schließlich geht es mir in diesem Blogbeitrag nur darum, auf Bedingungen der audiovisuellen Sozialforschung aufmerksam zu machen. Abhandlungen über das methodische Vorgehen finden sich an anderer Stelle, die momentan ausschließlich als angenehme Hintergrundmusik mitschwingen.

Technisches Equipment für die Handtasche: kleiner, audiovisueller Werkzeugkoffer

  • Smartphone
  • klapptbares Mini-Stativ mit Smartphone-Halterung, falls mal das Smartphone nicht händisch gehalten werden kann oder man selbst vor der Kamera agieren möchte
  • Fernauslöser: Dieses kleine Gerät hilft in Situationen, in der die Kamera gestartet, aber niemand hinter der Kamera sichtbar sein sollen.
  • PowerBank für Energienachschub
  • Speicherkarte, falls Videos mit sehr hoher Auflösung (beispielsweise in 4K oder höher) aufgenommen werden sollen. Die Speicherkarte sollte eine passende Aufzeichnungsgeschwindigkeit aufweisen, damit die Videos sachgemäß aufgezeichnet werden.

Achtung! Fotografier-Erlaubnis

Ein Wort bzw. ein Absatz zur Fotografier-Erlaubnis: An einem der Infostände auf dem UniFest Bonn wurde nach peinlichen, unerlaubten Dingen, die die Absolventen und Absolventinnen während ihrer Studienzeit an der Uni Bonn gemacht haben, gefragt. Ich hätte tatsächlich beichten müssen, dass ich 2009 den Flashmob vor dem Hauptgebäude der Uni vorab nicht der Verwaltung gemeldet hatte. Zum Glück hatte ich wenigstens eine Fotografier-Erlaubnis für unser Team schriftlich erhalten und so wurde freundlicherweise im Nachhinein ein Auge zugedrückt. Puh, das hätte auch mächtig schief gehen können. In diesem Sinn: Wer auf einem öffentlichen Platz (gilt auch für private Orte) fotografieren möchte, fragt lieber vorher nach, was es alles zu beachten gilt. Das trifft auch für wissenschaftliche Projekte zu, auch wenn sie der Allgemeinheit dienen wollen.

Der Rektor der Universität Bonn ist ein beliebtes Fotomotiv. Für die anderen Fotos dieser Collage wurde über die Köpfe der Gäste fotografiert.